Codacons kritisiert Trenitalia und Alitalia wegen explodierender Fahrpreise

Mit der Lockerung der Ausgangssperre beginnt Phase 2: Wer seine Wohnung, seinen Wohnsitz oder andere Wohnorte erreichen kann und muss, kann ab dem 4. Mai wieder innerhalb Italiens reisen. Doch nach nur zwei Reisetagen gingen bei Codacons zahlreiche Beschwerden ein , die auf Preiserhöhungen bei Bahn- und Flugtickets hinweisen, teilweise um bis zu 300 % , vor allem für Reisen von Nord- in den Süden Italiens. So kostet beispielsweise die Bahnfahrt Mailand-Rom satte 129 € und für die Flugreise bis zu dreimal so viel. Erste von Codacons erhobene Daten deuten darauf hin, dass diejenigen, die gemäß dem neuen Regierungserlass innerhalb des Landes reisen möchten, erhebliche Kosten für ein Ticket einplanen müssen. Leider sind infolge des Erlasses die verfügbaren Sitzplätze in Zügen und Flugzeugen begrenzt, da Sicherheitsvorschriften bezüglich sozialer Distanzierung eingehalten und Desinfektionsdienste bezahlt werden müssen. „ Es sind noch immer sehr wenige Sitzplätze in Zügen und Flugzeugen verfügbar “, erklärt Codacons, „ und die Preise für die Plätze, die man ergattern kann, sind manchmal astronomisch: Für den Flug von Mailand nach Lamezia Terme ist der erste verfügbare Flug am Sonntag, den 10. Mai, und ein Sitzplatz an Bord kann bis zu 415 Euro kosten. Für den Alitalia-Flug Rom-Mailand am 6. Mai beträgt der Ticketpreis 375 Euro.“ Bei der Bahn sieht es nicht viel besser aus: Ein Ticket für den Frecciarossa Mailand-Rom kostet 129 € (Abfahrt 6. Mai), während eine Zugfahrt von Mailand nach Neapel am Samstag, den 9. Mai, satte 262 € kostet. „ Es besteht die Gefahr, dass Fluggesellschaften und Bahnunternehmen die Ticketpreise erhöhen, um die Vorschriften zur sozialen Distanzierung einzuhalten, was dazu führen wird, dass Züge und Flugzeuge mit weniger Passagieren abfliegen und die Einnahmen der Betreiber sinken“, sagt Präsident Carlo Rienzi . „Es ist inakzeptabel , dass die Covid-bedingten Einschränkungen direkt auf die Kosten der Passagiere fallen. Die Ticketpreise während dieser Notstandsperiode sollten reguliert und nicht an die Nachfrage gekoppelt werden, während die Anzahl der im Einsatz befindlichen Flugzeuge und Züge verdoppelt werden sollte. Aus diesem Grund reichen wir heute eine Beschwerde bei der Kartellbehörde ENAC und dem Verkehrsministerium ein und fordern sie auf, eine Untersuchung der Transporttarife in Phase 2 einzuleiten. “ Vor diesem Hintergrund sollte der Staat den öffentlichen Nahverkehr stärker unterstützen und die Nutzung umweltschädlicherer Verkehrsmittel wie Kraftfahrzeuge im Allgemeinen einschränken. Doch „ den Unternehmen zu erlauben, die Fahrpreise frei zu erhöhen, um ihre Verluste auszugleichen, ist von vornherein ein Verlustgeschäft und wird die Situation nur verschlimmern. Die Preise müssen weiter gesenkt werden, wenn Bahn und Flugzeug wieder in Betrieb genommen werden sollen“, so Rienzi abschließend. Was uns in den kommenden Monaten erwartet, ist ungewiss. Da wir keine Annahmen über den Urlaub treffen können, ist es unmöglich, die Fahrpreise vorherzusagen, die nicht nur für Flugzeuge und Züge, sondern auch für Fähren, Busse und andere Mittel- bis Langstreckentransporte gelten werden. Berücksichtigt man dann noch die zu erwartenden Transportpreise am Urlaubsort, für den Zugang zu Stränden und/oder Sehenswürdigkeiten unter Einhaltung der Vorschriften zur sozialen Distanzierung, muss man auf jeden Fall die Augen offen halten und alle Möglichkeiten sorgfältig prüfen.